Ausstellung
von Doris Kaiser und Brigitta Heidtmann
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Frauenkulturbüros NRW e.V. fertigten Doris Kaiser und Brigitta Heidtmann
die Edition FKB 2016, die die Arbeit und das CI des Frauenkulturbüros thematisiert.
Ausstellung INS WEITE von Doris Kaiser und Brigitta Heidtmann
26. August – 7. September 2016
Atelier Pförtnerloge im Kulturzentrum Fabrik Heeder
Virchowstr. 130, 47805 Krefeld
Eröffnung: Freitag, 26. August 2016 um 18 Uhr
Begrüßung: Ursula Theißen,
Leiterin des Frauenkulturbüros NRW e.V.
Einführung in die Ausstellung: Dr. Stephan Mann,
Direktor des Museums Goch
Musik: Eli Thoböll
Doris Kaiser
„… Wohin die Arbeiten den Rezipienten führen, liegt – wie es Kunst immanent sein sollte – bei diesem. Denn Kunst lenkt nicht, sondern befreit. Befreit zu eigenem Betrachten und Denken. Kaiser schafft die Voraussetzung dafür, indem sie ein Stück Welt – für sich – für uns – beruhigt und bereinigt. Hier sind auch leise Worte hörbar und manchmal auch Dinge, die vielleicht schon unhörbar waren. In ihren Refugien der Stille, in diesen Stätten der Reduktion, wird das Rauschen des eigenen Blutes in seinen Bahnen lauter als das Dröhnen der Welt um uns herum. Nichts unterbricht den Gedankenfluss, bewegen wir uns erst in ihren ruhigen Räumen. Und das fast Übersehene gewinnt an Kraft und Kontur. Nicht nur unsere Augen werden gereinigt beim Gang durch diese Welt.“
Gabi Dewald, Journalistin, Lorsch 2014
Auszug: Eröffnungsrede anlässlich der Ausstellung „Doris Kaiser – plastische Arbeiten“ 2014, Galerie Wack, Kaiserslautern
Brigitta Heidtmann
„Die Krefelder Künstlerin Brigitta Heidtmann zeigt im Pavillon des Gerhard Marcks Hauses fünf einfache runde Formen. Ihre räumlichen Arbeiten entstehen aus der Zeichnung und im Fall dieser fünf Objekte kann man sich gut vorstellen, wie die Form aus Gipsplatten herausgeschnitten und dann dupliziert wurde. Im nächsten Schritt wurden diese Plattenpaare mit einem gewissen Zwischenraum zusammen montiert und dadurch entstehen Labilität oder Stabilität. Diese einfachen Körper werden in den Raum gestellt.
Der Übergang von der zweiten in die dritte Dimension ist genauso einfach wie mysteriös, da die Anzahl der visuellen Möglichkeiten – auch mit einfachen Formen – exponentiell zunimmt. Dazu kommt, dass, sobald Objekte im Raum platziert werden, auch die Position des (sich bewegenden) Betrachters Bedeutung bekommt und dann auch die Höhe der Objekte (sie sind lebensgroß) wichtig wird. Bildhauerei kann sich nicht bewegen, aber sie kann über tatsächliche oder vermeintliche Instabilität Spannung vermitteln. Mit so genannten minimalen Positionen tun sich viele Besucher in Museen schwer. Das liegt daran, dass die Kunst immer weiter von der scheinbar einfachen Erfahrung abgekoppelt wird, damit der Apparat, der zwischen Kunst und Betrachter steht, möglichst groß gehalten werden kann. Das ist schlecht für die Kunst, da sie immer stärker an Kriterien gemessen wird, die nichts mit ihr zu tun haben (und es ist schlecht für den Apparat, weil er sinnlos wird). Arbeiten wie die von Brigitta Heidtmann sind so etwas wie eine notwendige Erdung, da sie die Erfahrung des Betrachters im Raum in den Mittelpunkt stellen. Museen brauchen nicht Disco vorzutäuschen, damit Besucher in den Räumen bleiben; sie müssen vermitteln, wie wertvoll die scheinbar einfache Erfahrung vor einem minimalen Objekt ist.“
Dr. Arie Hartog, anlässlich der Ausstellung „Remise“ im Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses, 2014