Reisende Künstler:innen – Ein kulturpolitisches Upgrade
Neupositionierung internationaler Residenzprogramme in NRW
Dokumentation zu Stipendien in NRW mit Leitfaden für Residenzen erschienen!
Das Frauenkulturbüro und das Landesbüro für Bildende Kunst NRW freuen sich, eine umfangreiche Publikation vorlegen zu können, die Handlungsempfehlungen an die Kulturpolitik in NRW formuliert. Residenzstipendien sind wichtige Meilensteine für die Karrieren der Künstler*innen. Daher gilt es hier besonders, die Angebote zeitgemäß zu halten und auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden abzustimmen.
pdf: Dokumentation Residenzen NRW
e-paper: Reisende Künstler:innen – Ein kulturpolitisches Upgrade (yumpu.com)
Basierend auf den Ergebnissen der Tagung „Reisende Künstler*innen“ Ende 2019 im Künstlerhaus Dortmund in Kooperation mit dem Landesbüro Bildende Kunst NRW, dokumentiert die Publikation nun auch einen Leitfaden zur optimalen Ausgestaltung einer Residenz aus Künstler*innenperspektive, ein Update zur Situation während der Pandemie und eine Übersicht über die nordrhein-westfälischen Residenzprogramme. Zahlreiche weitere Kunstschaffende unterstützten uns mit Ideen und Anregungen, wie etwa Andreas Gursky, Mischa Kuball und Anne Schülke.
Das Frauenkulturbüro und das Landesbüro für Bildende Kunst NRW LaB K arbeiten beide mit dem Ziel, Künstler*innen zu professionalisieren und ihre Leistungen sichtbar zu machen.
Das Tagungsprogramm: reisende_künstlerinnen_programm (003)
Das Kunstland NRW verfügt über vielfältige und anerkannte Residenz- und Austauschprogramme für bildende Künstler:innen. Im internationalen Vergleich wirken diese Programme in ihrer inhaltlichen Ausrichtung und in ihrer Struktur jedoch oft veraltet und wenig flexibel, u.a. weil der digitale Wandel Kommunikations- und Produktionsprozesse vor neue Herausforderungen stellt. Weil sie die realen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzent*innen kaum berücksichtigen, laufen sie Gefahr, unattraktiv zu werden. Es ist nicht nur die Aufgabe von Künstler*innen sich neu zu positionieren, sondern auch die Residenzen müssen sich als attraktive Standorte im digitalen Zeitalter profilieren.
Das vom Frauenkulturbüro NRW und vom Landesbüro für bildende Kunst organisierte Symposium nimmt Bezug auf den Ringenberg Relaunch, der bereits im Juli 2019 am Niederrhein stattgefunden hat. Die vielen beteiligten Akteur*innen haben die Dringlichkeit nach Evaluation und Neudefinition von Residenzprogrammen bereits bekundet. Nun wird der Fokus auf die Situation der Künstler*innen gelegt und es werden Themen wie Vereinbarkeit von künstlerischem Schaffen und familiären Verpflichtungen mit Kindern, Stipendienmanagement, Vernetzung und finanziellen Ausstattung von Residenzprogrammen in den Vordergrund gestellt, mit dem Ziel, kulturpolitische Handlungsempfehlungen zu formulieren.
Rückblick
Internationaler Austausch für Bildende Künstlerinnen zwischen Georgien, Armenien und Deutschland
Das Frauenkulturbüro ermöglichte von 2013 – 2019 bildenden Künstlerinnen aus NRW v einen zweimonatigen Studien- und Arbeitsaufenthalt in Georgien und Armenien. Im Gegenzug reisen im Frühjahr eines jeden Jahres zwei Künstlerinnen aus den Gastländern für zwei Monate nach NRW, um mit der hiesigen Kunstszene bekannt gemacht zu werden.
Zu Gast – die reisende Künstlerin am 6.5.19 im GLASMOOG Köln
Spätestens seit der Renaissance gehört das Reisen zum künstlerischen Leben. Künstler:innen, die es sich leisten konnten (oder Unterstützung erfuhren), begaben sich auf die Suche nach neuen Stätten und Inspirationen. Bis heute bereichert ihr grenzüberschreitendes Arbeiten sowohl Heimat-, als auch Gastländer. Das Sammeln und Verarbeiten neuer Eindrücke, der Austausch mit fremden Kulturen und die kontinuierliche Verlagerung des eigenen Standpunkts und Blickwinkels nehmen einen hohen Stellenwert bei der künstlerischen Arbeit ein.
Im Mai 2019 lud das Frauenkulturbüro erstmalig Kunstakteur*innen ein, über ihre besonderen Erfahrungen mit Residencyprogrammen und Mobilität im Kunstfeld im allgemeinen zu sprechen. Projektverantwortliche berichteten über die Motivation zu der Gestaltung von Austauschprogrammen, Künstlerinnen und Künstler erhielten die Gelegenheit für einen besonderen, künstlerischen Reisebericht. Im Rahmen der Veranstaltung „Zu Gast – die reisende Künstlerin“ am 6.5.2019 im GLASMOOG der Kunsthochschule Köln wurden Förderprogramme für die Gleichstellung von Männern und Frauen und Residenzprogramme in NRW vorgestellt. Gleichzeitig nutzen geförderte Künstlerinnen die Gelegenheit, ihre aktuellen Werke zu präsentieren. (Anna Vahrami und Salome Jokhadze, Stipendiatinnen des Internationalen Austauschs des FKB und Paula Pedraza, Förderpreisträgerin des Gleichstellungspreises der KHM). Unter der Moderation von Maria Wildeis, Projektleiterin Internationaler Austausch schloss sich eine Gesprächsrunde an mit Dr. Juliane Kuhn, KHM Gleichstellung, Ursula Theißen, Geschäftsführerin Frauenkulturbüro NRW und Heike Ander, Stabsstelle KHM Rektorat.
Auch künftig sollen interessierte Besucher*innen eingeladen werden, an einem Nachmittag an wechselnden Orten NRWs in Reiseberichte von Künstlerinnen einzutauchen. Neben (Bilder)Vorträge wird es auch Lecture Performances, Präsentationen künstlerischer Arbeiten und kleine Konzerte geben.
Teilnehmende Künstlerinnen des Internationalen Austauschs seit 2013: https://www.frauenkulturbuero-nrw.de/index.php/projekte/internationaler-austausch/stipendiatinnen/