Resilienz?! Tagung

Individuelle Widerstandsstrategien in der Krise

Tagung am 28.11.22 im  „Papier und Gelb“ in  Düsseldorf

Pandemie, Kriege, Umweltkatastrophen, galoppierende Inflation: Der Rhythmus der Krisen nimmt zu und stürzt die Weltgemeinschaft in große Unsicherheit – und zu diesen globalen Ereignissen kommen noch individuelle Schicksalsschläge hinzu. Gerade die prekäre Berufsschicht der Künstlerinnen spürt in besonderer Weise die Wucht dieser existenziellen Nöte und sieht sich gezwungen, damit umzugehen.
Doch wie lässt sich eine positive Haltung entwickeln, wenn die Welt unterzugehen scheint? Was braucht es an mentaler Stärke, um Existenzängsten zu begegnen und sich weiterhin auf die Arbeit zu fokussieren?

Bewältigungsstrategien und Erfahrungsaustausch 

Die Impulsvorträge:

Dr. Inna Goudz: “Unterscheide zwischen Deiner persönlichen Krise und der Krise der Gesellschaft!“

Die Geschäftsführerin des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein eröffnet den Tag mit einem Rückblick in vergangene Krisen, genauer mit einem Blick in die Weimarer Republik und die Herausforderungen für Künstler*innen, etwa Else Lasker-Schüler, damals. Wie sehen verschiedene Facetten eines Krisenmodus in Kunst und Kultur aus?
Goudz betont Unterschiede zwischen den Bedrohungen von damals (Verfolgung, Berufsverbot, Tod) und heute und differenziert außerdem zwischen persönlicher Krise und der Krise der Gesellschaft.
Goudz möchte die heutigen Probleme nicht bagatellisieren, aber das Hoffnungsvolle herausstreichen und erläutert anhand von Beispielen, dass gerade Künstler-innen oft in der Lage waren und sind, in Notlagen kreative Energie freizusetzen.

 

Birgit Effinger. „Eine Absage ist stets eine narzisstische Kränkung!“

Birgit Effinger, Coach und Kunsthistorikerin unterstreicht: Wer Kunst macht, braucht einen langen Atem, viel Frustrationstoleranz und individuelle Techniken der Resilienzentwicklung. Sie appelliert an die Künstlerinnen, ihren eigenen Kompetenzen zu vertrauen und diese wertzuschätzen – was z. B. auch bedeutet, in finanzieller Hinsicht für sich selbst zu sorgen und etwa selbstbewusst Honorare zu verlangen.
Zu Enttäuschungen, gerade bei Bewerbungsverfahren stellt sie fest, dass bei Absagen Kränkung und Trauer erlaubt sind. Dennoch gilt es auch hier, die Frustrationstoleranz zu trainieren. Jede Ablehnung ist jeweils nur eine temporäre Jury Entscheidung keine generelle Beurteilung oder Bewertung. Effinger schildert unter diesem Aspekt das Projekt „Fuck Up Night“, in der es darum ging, gescheiterte Projekte vorzustellen – eine Veranstaltung, die ein großer Erfolg wurde.
Birgit Effinger betont den Dreiklang aus Frustrationstoleranz, guter Zeitplanung und Netzwerken unter Kolleginnen. Eine Künstlerin solle sich stets die Frage stellen: welche Art von Künstlerinnen will ich sein? Mit dieser konkreten Entscheidung fiele der Weg leichter.

 

Judith Samen: „Jetzt erst recht!“

Judith Samen, bildende Künstlerin, betont, dass Künstlerinnen per se oder qua Berufung sehr gut dafür aufgestellt seien, mit neuen Herausforderungen, neuen Wegen und Widerständen umzugehen. Ihre persönliche Vorgehensweise oder Einstellung ist dabei, ihre Kräfte zu bündeln und bei Widerständen ihrem Gegenüber zu signalisieren: „jetzt erst recht“.
Ein Misstrauen gegenüber Traditionen und Moralvorstellungen trieb sie persönlich schon immer an. Künstlerinnen empfiehlt sie, Reserven zu mobilisieren und sich zu fragen: was gibt mir Energie? Das könne für die eine Punkkonzerte sein, für die andere Parkspaziergänge.Auch Judith Samen betont die Wichtigkeit von Netzwerken, vor allem für weibliche Künstler, insbesondere für von Künstlerinnen mit Kind, und erwähnt hier den Hashtag #mehrMütter fürdieKunst.
Mit der Vorstellung des Projekts The Kitchen happening 21 und den Motti „Soften the Hard Times“ und „Not macht erfinderisch“ schließt Judith Samen mit dem Satz „es passiert viel Schlechtes, aber andere helfen dir! Zieh den Kopf aus dem Sumpf“.

 

Brigitte Dams: „Den Faden der Ariadne nie verlieren“, oder: „es gibt einen
großen Plan!“

Die bildende Künstlerin Brigitte Dams beschäftigt sich mit Strukturen, Konstruktionen und Mustern.
Sie interessieren dabei elementare bildhauerische Fragestellungen; die Zusammenhänge zwischen Innen und Außen, Schichtungen und Überlagerungen, und untersucht mit ihrem plastischen Werk das „was die Welt im Innersten zusammenhält“
Sie erläutert zu Beginn das chinesische Schriftzeichen für „Krise“, das aus den Wörtern von „Gefahr“ und „Chance“ zusammengesetzt wird.
Trotz persönlicher Krisen sucht Brigitte Dams neue Wege um neue Visionen zu schaffen und Zuversicht zu finden, und orientiert sich dabei fest an dem Glauben an einen großen Plan, an eine übergeordnete Struktur.
Sie schildert, wie die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung ihr Leben in den Grundfesten erschütterte. Sie erwähnte diese Erkrankung jedoch nie nach außen, da sie (Vor-)urteile und Einschränkungen in der Wahrnehmung als Künstlerin befürchtete. Die Situation erinnerte sie sehr an die Zeit vor mehr als 20 Jahren, als ihre Tochter geboren wurde und ihr als Künstlerin signalisiert wurde „mit einem Baby bist du jetzt raus; als Mutter kannst du nicht weiter Künstlerin sein“.  Derartige Reaktionen befürchtete sie nun wieder.  „Aber die künstlerische Arbeit entsteht ja grundsätzlich aus mir selbst, unabhängig von Krankheit oder Krise! Das Handwerkszeug für das künstlerische Arbeiten liegt in mir selbst, ich kann es überall und jederzeit auch anwenden.“
Durch die tiefe Krise der Krankheit gelangt sie durch verstärktes Arbeiten. Sie lässt sich auf die Gegebenheiten ein, mobilisiert alle Kräfte und fokussiert sie weiterhin auf ihr Werk. Sie möchte sich unbedingt auf das Helle, das Positive konzentrieren, die Verflechtung aller Leben; will anpacken, aktiv sein – und den Faden weiterspinnen.

 

Freya Hattenberger: „Ich bin die wütende Frau!“

In ihrem Vortrag „Stell dir vor, du bist stinkwütend und machst dann Kunst“ schildert die bildende Künstlerin Freya Hattenberger, wie sie ihre Wut über gesellschaftliche Missstände in kreatives Arbeiten umwandelt. In einer Art Gegenstrategie zu dem von der Vorrednerin Brigitte Dams geschilderten Weg, äußert sich Freya Hattenberger über das Potenzial des Wütend-Seins für den künstlerischen Schaffensprozess. Von jeher fürchtet das Patriarchat die weibliche Wut in Form einer „Frau außer Kontrolle“. Passend für ihren Umgang mit diesen Gefühlen zitiert Freya Hattenberger Wilhelm Busch („Bist du wütend zähl bis vier, hilft das nicht dann explodier.“) und erläutert, wie ihr dies neue Energie liefert und die Kunstproduktion befeuert. Sie stellt im Folgenden ihre Arbeit „Stell dir vor, es ist Lockdown und alle posten Yoga-Videos“ vor. Darin protestiert sie gegen die während des Lockdowns auf allen Social-Media-Kanälen verbreiteten Fitness- und Yoga-Videos, die mit neoliberalen Plattitüden suggerierten, dass mit Atemtechnik und Yoga als Selbstoptimierungspraktik alle Probleme der Pandemie gelöst werden könnten. Im Gegensatz zum Bild des „Ariadnefadens“, der Brigitte Dams durch labyrinthhafte Zeiten der Krise führt, spricht Freya Hattenberger von einer „kreativen Zündschnur“, die ihr in schweren Situationen ermöglicht, trotzdemproduktiv zu sein.

 

Die Workshops

Workshop 1: Deep dive – Turn up I Zurück zu Zuversicht und Hoffnung

Gerda Erlenbruch, Theaterwissenschaftlerin und Soziologin, zertifizierter Coach und Master in NLP erläutert durch praktische Beispiele in ihrem Workshop, dass sie in ihrer Arbeit die individuelle Resilienz, das „psychische Immunsystem“ mit einem Cocktail aus Achtsamkeit und der Rückbesinnung auf Körper und Geist stärkt. Geh-, Atem- und Stimmübungen zeigten den Teilnehmerinnen, wie sie sich selbst aktiv stärken können. Der Satz „ICH – HIER – JETZT“ wird besonders in Erinnerung bleiben!

 

Workshop 2: Make it work!

Birgit Effinger betont: Künstlerisches Handeln braucht neben üppigem Talent und guter Organisation auch den konstruktiven Umgang mit Absagen, Krisen und ökonomischen Durststrecken. Der Workshop entwickelt gemeinsam mit den Teilnehmer*innen Strategien für den Umgang mit Niederlagen und eröffnet Perspektiven für die künstlerische Laufbahn: Ziele, Wünsche, Bestandsaufnahme wie auch die Herstellung von Handlungsspielräumen und kollegialen Strategieentwicklungen. Ausgangspunkt ist die künstlerische Praxis und deren Kontexte.

 

Musikalischer Aussklang

Die Sängerin und Musikerin Tamara Lukasheva rundet den Tag mit einer Performance am Klavier ab. In ihrem musikalischen Vortrag geht sie auf ihr persönliches Erleben des Ukraine-Krieges ein. Sie schildert ihre Gefühle und Gedanken nach dem russischen Einmarsch in Ihrem Land und verarbeitet künstlerisch die Sorge um dort verbliebene Familienmitglieder, Freunde und Einzelschicksale, die aus den Medien bekannt wurden.

 

Resilienz?!

Programm

10 -10.30 Uhr – Get Together

Begrüßung

Ursula Theißen, Geschäftsführerin des Frauenkulturbüros


Impulse

Dr. Inna Goudz, Kunsthistorikerin

It was the best of times, it was the worst of times… – Resilienz in Kunst und Kultur

In ihrem Vortrag geht die Kunstwissenschafterin und erfahrene Kennerin der regionalen Kulturpolitik Inna Goudz auf die Definitionen der Begriffe „Krise“ und „Resilienz“ ein und setzt sie historisch in Relation zur kulturellen Praxis. Wie sehen die verschiedenen Facetten eines Krisenmodus in Kunst und Kultur aus? Was bedeutet das für die Kunstschaffenden? Und wie können wir uns, als kreative oder weniger kreative Individuen, zwischen diesen zwei Polen verorten? Ausgehend von konkreten „Krisen“ des Kulturbetriebs, beleuchtet Goudz die individuelle Krisenfestigkeit der Künstlerinnen und ihre Strategien, um das eigene Werk – auch in schwierigen Zeiten – nicht aus dem Blick zu verlieren.

Dr. Inna Goudz ist Geschäftsführerin des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein. Sie studierte Geschichte sowie Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und war nach mehrere Jahre Forschungstätigkeit am Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte Projektleiterin am NRW KULTURsekretariat und am European Center for Creative Economy.

Birgit Effinger, Coach und Kunsthistorikerin

Weitermachen ist die Kunst 

Für künstlerische Karrieren gibt es weder Erfolgsgarantien noch Patentrezepte. Wer Kunst macht, braucht einen langen Atem und Frustrationstoleranz. Mitunter verläuft die künstlerische Laufbahn nicht so wie geplant oder erhofft. Es gilt, Hemmnisse und Hürden zu überwinden, durch Zeiten der ökonomischen Unsicherheit zu gehen und für sich jeweils individuell eine Methode zu entwickeln, um Konflikte, Ablehnungen, Absagen oder Frustration zu verarbeiten. Unterdessen können sich Künstler*innen neben individuellen Techniken der Resilienzentwicklung auf die Stärke ihres ästhetischen Handelns besinnen, Zusammenhänge herstellen und selbstbestimmte Handlungsspielräume herstellen.

 Birgit Effinger ist Kunstwissenschaftlerin und unterstützt Künstler*innen an verschiedenen europäischen Kunsthochschulen bei der Entwicklung ihrer beruflichen Laufbahn. Sie leitet an der weißensee kunsthochschule berlin ein Stipendienprogramm für Künstler*innen und Designer*innen und schreibt regelmäßige Beiträge in Kunstzeitschriften und Katalogen. comeon-findout.com


Künstlerinnenstatements

Brigitte DamsDer Faden der Ariadne

Brigitte Dams betrachtet die Bedeutung von Resilienz für das eigene künstlerische Schaffen im Moment von Krankheit und persönlicher Krise. In ihrem Beitrag geht sie einerseits von den Forderungen nach immer mehr Flexibilität und der Bereitschaft zur Selbstausbeutung im Kunstfeld aus, andererseits vom eigenen Umgang mit einer überwundenen, existentiellen Situation. Sie fragt sich, wie das Künstlerin-Dasein in schwierigen Lagen artikuliert wird und wie Momente der Krise produktiv umgewandelt werden können. Wie finde ich Zuversicht, was hat Einfluss auf meine Arbeit und auf mein Selbstverständnis? Welche Arbeitsweisen und Formen der Kooperation können meinen veränderten Lebensbedingungen entsprechen?

1965 in Rhede/Westfalen geboren, studierte Brigitte Dams an der Kunstakademie Düsseldorf bei Michael Buthe und Jannis Kounellis. Viele Arbeitsstipendien führten sie u.a. nach Simbabwe, USA, Südkorea, Ägypten oder Israel. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, in diversen Katalogen publiziert und sind in verschiedenen Sammlungen vertreten. Brigitte Dams lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Judith SamenZeige Deine Hörner

Mit zwei Impulsen eröffnet Judith Samen einen Zugang zu ihren Lebensbewältigungsstrategien: Zuerst spricht sie über die Situation zum Ende ihres Studiums Mitte der 90er Jahre, als ihr erstes Kind kam. Der Gegenwind war hart. Sollten Künstlerinnen alles haben dürfen, Karriere und Familie? Was für eine blöde Frage!
Im zweiten, kurz gehaltenen Impuls gibt sie Einblick in das lockdown-bedingte Kunstprojekt „thekitchenhappening21“. 2021 veranstaltete sie 25 Einzelausstellungen von Künstlerkolleg*innen in ihrer privaten Küche und reagierte auf die Werke mit performativen Handlungen. Das Socialmedia-Projekt setzte Zeichen in dieser hoffnungslosen Zeit.

Geboren 1970 in Gladbeck, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Fritz Schwegler, Meisterschülerin 1995. Kindheit, Muttersein, Schwangerschaft oder Alter finden in ihrem Werk Reflexion. Kontinuierliche Ausstellungen in Galerien, Kunstvereinen und Museen. Sie ist Professorin an der Kunsthochschule Mainz und hat drei Kinder.

Freya HattenbergerSTELL DIR VOR, DU BIST STINKWÜTEND UND MACHST DANN KUNST!

Kann aus einer miserablen Situation noch gute Kunst werden? Ja, Freya Hattenberger ist davon überzeugt und stellt in einem performativen Werkvortrag ihren Arbeitsansatz vor. Am Beispiel der Arbeit „Stell Dir vor, es ist Lockdown und alle posten Yoga-Videos“ und weiteren Werken erläutert Freya Hattenberger, wie sie aus dem Moment der Wut, der Empörung, des Nicht-Einverstanden-Seins mit gesellschaftlichen Umständen oder Sichtweisen neue Energie schöpft und diese in kreatives Kunstschaffen umsetzt.

Freya Hattenberger lebt in Köln. Ihre Werke beschäftigen sich mit weiblicher Identität, Körper und Repräsentation. Sie setzen sich mit Wahrnehmungs- und Verhaltensstrukturen auseinander und hinterfragen Formate des sozialen Gefüges. Hattenbergers Arbeiten sind in der Sammlung des Museums Ostwall Dortmund, bei IMAI – inter media art institute, Düsseldorf, Musée des Beaux Arts Nantes und V-Tape, Toronto.


Parallel-Workshops

Gerda EhrlenbruchDeep dive – Turn up I Zurück zu Zuversicht und Hoffnung

Sie kennen das: Dunkle Gedanken tauchen auf, körperliche Empfindungen entstehen und das Handeln ist gebremst. Vor uns liegt ein scheinbar unauflösbares Knäuel. Hier steht uns unsere seelische Widerstandskraft, die Resilienz bei. Es gilt, das psychische Immunsystem zu stärken. Das Vitamin C der Resilienz ist ein Cocktail aus Achtsamkeit und der Rückbesinnung auf Körper und Geist. Im Rahmen des Workshops erhalten wir eine kurze Einführung zur Entstehung von Stress sowie Impulse und alltagstaugliche Tools, mit Stress umzugehen. Dabei nutzen wir unsere Sinne, den Körper und unsere Stimme, um mit unseren Gedanken, Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen, das Vertrauen in die eigenen Kraftquellen (wieder) zu entdecken.

Die Theaterwissenschaftlerin und Soziologin Gerda Ehrlenbruch ist zertifizierter Coach und Master in NLP. Sie berät Menschen in Veränderungsprozessen und ist zudem Hochschuldozentin für Führungsverhalten, Verhandlungsführung, Kommunikation und Präsentation. Einer der Schwerpunkte ihrer beruflichen Praxis liegt in der Verstärkung von resilienten Kräften beim Individuum.

Birgit EffingerMake it work!

Künstlerisches Handeln braucht neben üppigem Talent und guter Organisation auch den konstruktiven Umgang mit Absagen, Krisen und ökonomischen Durststrecken. Der Workshop entwickelt gemeinsam mit den Teilnehmer*innen Strategien für den Umgang mit Niederlagen und eröffnet Perspektiven für die künstlerische Laufbahn: Ziele, Wünsche, Bestandsaufnahme wie auch die Herstellung von Handlungsspielräumen und kollegialen Strategieentwicklungen. Ausgangspunkt ist die künstlerische Praxis und deren Kontexte.


Tamara LukashevaEin musikalischer Vortrag am Klavier

Die in Odessa geborene Tamara Lukasheva ist Sängerin und Musikerin. Sie wurde als Solistin, Ensembleleiterin und Komponistin mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet. Seit 2010 lebt sie in Köln, wo sie einen Teil ihres Studiums absolvierte. Ihr Interesse gilt Musik, die etwas in sich birgt: Seien es Gefühle oder Geschichten, sei es Metaphorik oder Ambivalenz, Politik oder Poesie. Musik ist ihr Mittel, um Eindrücke, Begegnungen, den Alltag und das Weltgeschehen zu verarbeiten.

In ihrem musikalischen Vortrag geht sie auf ihr persönliches Erleben des Ukraine-Krieges ein. Sie schildert ihre Gefühle und Gedanken nach dem russischen Einmarsch in Ihrem Land und verarbeitet künstlerisch die Sorge um die dort verbliebenen Familienmitglieder und Freunde.